Im Rittergut Treben und in Regis-Breitingen – Seit 1899

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Gärtnerei Staacke – 119 Jahre Tradition

Markt

Bild und Text basiert auf Grundlage des LVZ-Berichts von Jörg Reuter (29.08.2018).

Seit 119 Jahren beweist die Familie Staacke in Treben ihren grünen Daumen. Seit Julius Staacke im Jahr 1899 die Familiengärtnerei vom örtlichen Rittergut pachtete, blüht und gedeiht das Geschäft. Seit 2015 ist die Gärtnerei auch auf dem Wochenmarkt in Altenburg präsent, wo sie hauptsächlich Pflanzen, Blumen und Gemüse aus eigener Produktion anbietet.

Auf dem Altenburger Wochenmarkt, zwischen den duftenden Regalen mit Erdbeerpflänzchen, berichtet Bodo Rost von der Besonderheit: Erdbeeren, im August gepflanzt, tragen später die größten Früchte, während jene im September nur mittelgroße Beeren hervorbringen. Alles danach sei kaum der Rede wert, erklärt er begeistert, während er zwischen den neun verlockenden Sorten hin und her schwankt.

Christoph Staacke hatte am Tag zuvor die Sämlinge in Treben sorgfältig ausgewählt und vorbereitet. "Über 90 Prozent unserer Produkte stammen aus eigener Zucht", betont der Juniorchef stolz. Nur die Heide, die derzeit Saison hat, stammt nicht aus eigenem Anbau, gesteht Firmenchef Holger Staacke fast beschämt. Die Gärtnerei ist jedoch keine gewöhnliche, sondern erstreckt sich über rund zwei Hektar Land – teilweise im Freien, teilweise in Gewächshäusern.

Hauptaugenmerk liegt auf der Vielfalt. "Wir haben allein 35 verschiedene Tomatensorten angebaut, sowohl für den Verkauf der Jungpflanzen als auch für die reife Frucht", erklärt Staacke, während er eine gestreifte Tomate vom Strauch pflückt. Der Familienbetrieb setzt auf ungewöhnliche Sorten, um sich von anderen abzuheben. "Deshalb bieten wir auch 6 verschiedene Kartoffelsorten an", erklärt Marlies Domscheit einer Kundin am Marktstand. Die Knollen wurden gerade erst aus der Erde geholt. Doch das hat seinen Preis, gestehen ihre Chefs, denn aufgrund der begrenzten Anbaufläche lohnt sich keine automatisierte Technik. Vieles muss in der Gärtnerei von Hand erledigt werden.

Mit einem Blick auf die erfolgreiche Erfahrung seines Sohnes an Marktständen in der Ferne, wagten sie 2015 den Schritt nach Altenburg. Seitdem bieten sie zwischen März und Totensonntag jeden Mittwoch und Samstag Blumen, Pflanzen und Gemüse an. Nach einigen Jahren im Norden Deutschlands kehrte Christoph Staacke mit seinem Meisterbrief zurück in den Familienbetrieb. "Da haben wir dann nach neuen Absatzmöglichkeiten gesucht", erzählt Vater Holger Staacke.

Die Tradition der Familie Staacke reicht bis ins Jahr 1899 zurück. Doch die Wochenmarkt-Tradition der Staackes ist sogar noch älter. Schon Julius Staacke verkaufte dort seine Erzeugnisse. 1899 übernahm er die Rittergutsgärtnerei und legte damit den Grundstein für den heutigen Familienbetrieb. Zu dieser Zeit lag der Schwerpunkt vor allem auf der Versorgung der Gutsherren. Den Überschuss brachte Julius Staacke damals mit einem Hundegespann nach Altenburg auf den Markt. "Das Geschirr haben wir noch. Ich habe sogar versucht, es meinem Hund anzulegen. Aber er mag es überhaupt nicht", erzählt Christoph Staacke lächelnd. Bald wird er die Gärtnerei, zu der auch ein Geschäft in Regis-Breitingen gehört, in fünfter Generation führen.

Um sicherzustellen, dass der Nachschub in Treben und am Marktstand nicht versiegt, beginnt in etwa drei Wochen die neue Saison bei den Staackes. "Wir beginnen immer mit dem Setzen der Frühjahrsblüher wie Primeln und Stiefmütterchen", erklärt Holger Staacke. Ein Teil davon – die lizenzfreien – wird aus Samen selbst gezogen, während der Rest als Keimling gekauft und dann in der Gärtnerei kultiviert wird. Im Laufe eines Jahres kommen so 15 Arten Frühjahrsblüher, über 60 Arten Beet- und Balkonpflanzen, 30 Arten Gemüse und 15 Arten Schnittblumen zusammen. Sie gedeihen in den Gewächshäusern und auf den Feldern, bevor sie schließlich auf dem Wochenmarkt in Altenburg und anderswo landen.